07.10.10 KOLUMNE: 9mm Mittagspausenphilosophie - Teil 193
Geschrieben von Genom   
Donnerstag, 7. Oktober 2010

Moby Dick

Da sitz ich nun, in dieser dreckigen Schaluppe,
und warte auf meinen weißen Wal.
Die Harpune liegt bereit, schon leicht eingerostet,
ich hab sie schon lange nicht mehr verwendet, doch
wird sie funktionieren, wenn es soweit ist, da bin ich mir sicher.
Viel zu lang dümpele ich hier schon herum,
in dieser menschenfeindlichen Landschaft,
die nun wirklich keine Landschaft ist, groß genug,
und doch kaum zu erwähnen. Die Gicht schwappt ab und an
auf mein Hemd, ab und an ein verirrter Hering auf der Suche
nach seinem Schwarm.
Man wird hin und her geschunkelt.
Immer wenn eine Welle dieser widerlichen
Masse einen trifft. Doch da wäre jeder Schuss frei von Sinn.
Ich kann nur warten, auf meinen weißen Wal,
an den ich mein Schicksal gekettet habe.
Die Meisten im sicheren Hafen in der Taverne sagen,
ich sei verrückt, frei von Sinnen, nicht bei Trost.
Doch mein Schicksal ist dieser weiße Wal.
Nun endlich ist er in Sicht, dieses wuchtige Geschöpf,
taumelt hin und her, ich mache meine Harpune bereit
und bringe meine Frau aus dieser räudigen Disko ins Auto.

Genom

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 5. November 2010 )