H|Insane: "Devil's Network" Demo-EP
Geschrieben von preacher_man   
Dienstag, 22. September 2009
 

Die Band H|Insane wurde 2006 in Regensburg gegründet und macht jetzt erstmals mit ihrer Demo-EP "Devil's Network" von sich reden. Ganz unbedarft sind die beiden Ladies aus der Oberpfalz nicht, gehörte doch Gitarristin Serena Fate schon zum Live LineUp von All Gone Dead und auch Sängerin und Bassistin Ivy Onyx sammelte schon 15 Jahre lang ihre Erfahrungen als Sängerin/Songwriterin, Gitarristin und Bassistin in diversen Ensembles von der Blues- und Rockband bis zum Kammerchor.
H|Insane, am besten ausgesprochen "aitch insane", trachten nun also danach die Deathrock-Weltherrschaft an sich zu reißen. Dies gaben sie bereits in mehreren Gesprächen ganz offen zu. :P
Schauen wir nun - ernsthaft - was sie zu bieten haben:
Die Demo-EP "Devil's Network" enthält fünf Songs, die natürlich in erster Linie das Potential der Band zeigen sollen. Und dies gelingt hier auch.

     

Mit marschartigen Drums wird gleich zu Beginn des Titelsongs zur Achtung gerufen und bereits nach einigen Sekunden setzt Serenas Gitarre ein, die ganz klar zeigt, dass die Einflüsse der Band nicht nur im Deathrock, sondern vielfach im Rock & Metal der späten 80er zu suchen sind. Der Song "Devil's Network" hat heute schon das Zeug ein zukünftiger Klassiker der Band zu werden.
Messerscharfe Gitarrenriffs bilden mit bösartigen, mitleidlosen, fast gesprochenen Vocals den Grundstock aller fünf Songs, während Ivys Bass doch nur versucht, die Band zusammenzuhalten und am explodieren zu hindern. Aber das ist nunmal Rock - genauer gesagt Deathrock mit jeder Menge Einflüssen aus der Hair- und Heavy-Metal Generation. Hier hört man nicht nur Anleihen bei großen alten Held(inn)en wie
Eva O oder Scary Bitches heraus, sondern eben auch die Guitar-Heroes aus den Zeiten, als Metal nur 5 Subgenres hatte. Gerade diese Mischung, die beim kalifornischen Deathrock, der in der Regel geschichtsbezogen mehr punkgeprägt ist, fehlt, macht hier die Frische und Faszination aus und führt dazu, dass diese Band nicht nur unter den Iroträgern, sondern auch in der Langhaarfraktion durchaus ihre Fans finden dürfte. Die wirklich perfekte und für dieses Genre extrem anspruchsvolle Gitarrenarbeit ist fast schon ein Garant dafür. Durchweg werden hier energiegeladene Songs geboten, die eigentlich keine Deathrockwünsche offen lassen. Manchmal könnten die Vocals noch etwas abwechslungsreicher oder emotionaler sein - ein bisschen mehr Wut oder auch schreiende Verzweiflung vielleicht. Dass dies durchaus drin ist, zeigt Ivy Onyx beim letzten Song "Tiny Monsters" recht eindrucksvoll, der über die teils schrille und hier auch insgesamt sehr wandelbare Stimme mehr und mehr den Punk zum Vorschein kommen lässt. Die perfekte Stimmfarbe für Deathrock ist auf alle Fälle vorhanden.

Fazit:
Das eine Demo nicht mit dem Produktionsstandard eines High-End-Studios produziert wird, sollte jedem klar sein. Etwas zu basslastig und mit fehlenden Höhen kommt die Scheibe daher, dies wird aber sicher nach einem Labelfund bei kommenden Veröffentlichungen nicht mehr der Fall sein. Der Sound wirkt auch, im Gegensatz zum Live-Auftritt der Band, noch ein wenig trocken und ruppig. Den Vocals fehlt noch etwas Volumen, was aber ebenfalls an der Produktion zu liegen scheint, denn Live konnte ich dies nicht feststellen. Aber dies sei natürlich verziehen angesichts einer wirklich erfrischend-brutalen Demo einer Band, die das Zeug hat endlich mal wieder frischen Wind in die deutsche Deathrock-Szene zu bringen.

Tracklist:
01. Devil's Network
02. Save My Live
03. Copy'n'Paste
04. Speed
05. Tiny Monsters

     

Konzertfotos: H|Insane @ Café Bohne, Ilmenau [15.08.2009]

H|Insane @ LabelLos.de
H|Insane @ myspace

     

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