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18.06.08 KOLUMNE: 9mm Mittagspausenphilosophie - Teil 84
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Geschrieben von Genom   
Mittwoch, 18. Juni 2008

Der Baum ohne Wurzeln

Seelenlos wandelt er umher,
der Baum, der keine Wurzeln hat.
Im Wald allein verloren, im Dunkeln,
ganz und gar allein.
Vögel sehen und verspotten ihn,
den herkunftslosen Baum,
der nie gepflanzt und dennoch groß geworden.

Kein Blatt hängt an seiner kargen Krone,
und keiner will ihn gern für sich,
so wandelt der Baum so ohne Wurzeln durch den Wald,
und über Wiesen, Felder, Heine,
durchquert so manches Tal, erklimmt so manchen hohen Berg,
verweilt und schaut und sucht sich doch und sehnt sich nur
nach einem Zuhaus’.

Und all umher und reisend sehr,
der Baum hat es nicht leicht und ist gar deprimiert,
denn ohne Herkunft, sagt er sich,
ist’s Leben auch nichts wert.

Und sieht an einem einzig’ Tag,
die Depression schienen grenzenlos,
ein Flämmchen lodernd klein,
und spricht es an, was dies kläglich Flämmlein denn soll sein.

Und dieses Spricht: „Ich will doch einst noch wachsen sehr,
um mal etwas zu sein, ich weiß nicht mehr, ich will nicht mehr,
denn ich bin so allein.“
So traurig wie das Flämmchen wirkt und depressiv der Baum
und gar schon suizidgefährdet.
So spricht der Baum: „Dann friss mich jetzt,
mich jämmerlichen Baum!“
Die Flamme noch, bedankt sich sehr,
und springt auf ihn hinauf, um zu wachsen, um einst groß und stark zu sein.
…der Baum, der sieht noch einmal alles, sein Leben, eine Reise.
Und denkt sich noch und weint nun literweise Harz,
wie schön sein Leben war.

Genom

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