Main Menu
Home
News
Banddatenbank
Rezensionen
Konzertsuche
Festivals
Musikdownloads
Galerie
FAQ
Impressum
25.04.07 KOLUMNE: 9mm Mittagspausenphilosophie - Teil 26
PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Genom   
Mittwoch, 25. April 2007

Luna’s Jugendtagebuch

Er stieß sie wieder die Treppe hinunter,
nachdem sie ihm seine Wünsche erfüllte.
Wieder in dem eisigen Keller,
nur mit einem dünnen Nachtkleid bekleidet,
das einst weiß war, doch nun nicht einmal mehr grau,
im Keller roch es streng, denn es wurde nie ein Fenster geöffnet.
Er hatte Angst, sie würde schreien, doch schreien hätte Luna nicht mehr können.
Sie fror. Und die eisige, nass-zugige Luft zog durch ihre langen Haare.
Sie wollte weinen und schreien, doch sie wusste, das dürfe sie nicht,
denn sonst würde er wieder kommen
und dann wäre er nicht so freundlich zu ihr wie gerade eben.

Wenn er sie nur beschimpfte, war es ein guter Tag für Luna.
Ihre Haut war trotz der wochenlangen Peinigung immer noch weich,
jedoch sehr blass, denn der Keller hatte nur ein kleines Fenster,
durch das man noch nicht einmal den Himmel sehen konnte.
Sie zog sich schnell in ihr Bett zurück,
zumindest war ein Sack mit Heu gefüllt und einige Laken das für sie.
Sie kauerte sich ein und versuchte zu träumen,
jedoch konnte sie es nicht mehr,
sie konnte nichts mehr, sie war am Ende.
Das einzige, wozu sie noch in der Lage war,
war das zählen, das zählen der Stunden, Minuten und Sekunden
bis er wieder kommen würde.

Dann flog die Tür auf, war er es?
Es konnte nicht er sein, er wäre viel zu früh.
Drei Männer kamen die Treppe runter,
und fragten sie ob sie Luna sei.
Sie zitterte vor Angst und kroch in eine Ecke des Kellers.
Der eine Mann sagte ihr, dass sie keine Angst mehr haben müsse,
dass sie hier seien, um ihr zu helfen.
Dann kam eine junge Frau die Treppe hinunter,
sie kniete sich vor Luna und strich ihr durch die Haare
und sagte ihr, dass jetzt alles wieder gut werden würde.
Der eine Mann zog Luna hoch und legte ihr eine Decke um die Schultern,
dann führte die Frau sie nach oben.
Luna hatte Angst nach oben zu gehen,
doch die junge Frau beruhigte sie.
Sie gingen zusammen durch den Flur und gingen auf die Tür zu,
dann öffneten sie die Tür und Luna stand unter einem klaren, blauen Himmel.
Die Vögel sangen und die Sonne brannte in ihren Augen,
sie war die Sonne nicht mehr gewöhnt.
Sie nahmen Luna mit und wollten von ihr,
dass sie ihnen alles erzähle, doch das konnte sie nicht.
Es sollte noch Monate dauern, bis Luna wieder sprechen wollte,
aber sie begann zu schreiben...

Genom

Kommentar(e)

Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melde dich an oder registriere dich.

Powered by AkoComment 2.0!

Letzte Aktualisierung ( Samstag, 5. Mai 2007 )
 
< Zurück   Weiter >