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18 Summers: "The Magic Circus"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Mittwoch, 4. April 2012
 

Passend zu einem verregneten Sonntag, an dem der Kater der Samstagnacht miauend den Kamin anbellt und eine musikalische Pflegepackung dem geschädigten Gleichgewichtsorgan gar wohl tut, dreht sich nun gerade der magische Zirkus des ehemaligen Silke Bischoff - nun 18 Summers genannten - Projekts auf dem digitalen Plattenteller.
Zehn Jahre haben sich Felix Flaucher und Frank Schwer Zeit gelassen, um eine neue Kerbe in die Nomenklatur "Dark Pop" zu schnitzen. Die Platte kommt mit balsamierender Wirkung und schwermütig umschmeichelnder Stimme auf sanften Tönen eingeschwebt. Was speziell die Texte angeht, würden diese - auf Deutsch geschrieben - zeitweilig in die Kategorie Schlager fallen, "Dunkelschlager" sozusagen, allzu gewöhnlich wirken die streckenweise klischeegestreichelten (englischen) Lyriken.

     

Das einleitende Intro in Form einer analogen Mittelwellenradiosuche gleitet in den seidenweichen Song "Chippewa Lake Park" über, der mit entspannten Trip Hip Hop Pop-Allüren und eingestreuten Tonkollagen im Biotop des Ohrwurms zuhause ist. Dieses ist zwar im folgenden "Deep In Your Heart" auch zu finden, kommt aber unverfroren wie die Adaption einer relativ beliebigen eingängigen Hitparade. Ähnliches gilt auch für die nachfolgenden Lieder: routiniert und blank popoliert; Schmusebackground zum Ambiente melancholisch verträumter Stunden mit hübsch eingestreuten akustischen Gitarrenparts. "Dream Machine" und "The Strange Fruit" in schunkelnd elektronischem Tanzmodus für abgedunkelte Bars ohne Spuren von Progression, Provokation oder Innovation.

Ab "Beautiful Day" werden verstärkt akustische Elemente integriert und das tut der Musik gut. Der Titel swingt und ist alles andere als böse; er erinnert an die federnde, poppige Leichtigkeit der Niederländer The Nits; in Moll gegossene Fröhlichkeit, die den Moment genießt und dabei vom Ende weiß. Und dann, huch, Simon & Garfunkel? Oder nein, doch eher eine R.E.M.-Ballade: "Radio S.A.T.A.N." - der Song mit dem verdächtigen Namen ist ein geniales Stück verschmuste Popgeschichte, Ohrinfusion pur, schöne Melodie, schön geschrieben, schön gesungen - hier zeigt die harmoniesüchtige Band ihr Potential. Auch wenn nachfolgend hier und da noch etwas herumelektronisiert wird, finden sich die starken Parts doch eher in den akustisch untermauerten Stücken.

Fazit:
Auf dieser Platte findet sich eine beachtliche Begabung für fesselnde Melodien und einer konsequent durchgehaltenen Stimmung aus umschatteter Leichtigkeit. In einzelnen Liedern erklimmt man niveauvolle Bergeshöhen, andere ziehen in Täler aus ungewisser Belanglosigkeit. Insgesamt jedoch eine sehr angenehme CD für den Dunkelpopper mit der gewissen Hoffnung, dass in einer vielleicht kürzer als in zehn Jahren nachfolgenden Produktion die Wunderkerze des Talents noch glühender zum Sprühen kommen möge.

Tracklist:
01. Intro
02. Chippewa Lake Park
03. Deep In Your Heart
04. Underworld
05. Dream Machine
06. The Strange Fruit
07. Beautiful Day
08. Radio S.A.T.A.N
09. The Magic Circus
10. Queen For A Day
11. The Funeral
12. Secretly
13. Outro

     
18 Summers @ LabelLos.de
18 Summers @ myspace
     

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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 4. April 2012 )
 
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