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Divamee: "Experiment"
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Geschrieben von Ormuz & (R)Einhard   
Montag, 9. Juni 2008
 

Vollmundig wird „[…] eine abwechslungsreiche und interessante Band mit verschiedenen Sounds […]“ versprochen, ein Debütalbum mit Gedanken zu Themen wie Kindesmissbrauch, Tier- und Umweltschutz, aber auch der Liebe. Durchaus gewichtige Themen, die Meisten noch nicht abgenutzt, was in der Gesamtkomposition sicherlich interessant sein könnte.
Unglücklicherweise bleibt es beim Debütalbum „Experiment“ im wahrsten Sinne des Wortes bei einem solchen, dessen Ingredienzien - gewöhnungsbedürftige, zumeist anstrengende, nervige, quietschende Töne, dazu ein überreicher Gebrauch von elektronischen Standardklängen - allesamt mit vermutlich ungewollter Kühle, ja gefühllos, eine recht krude, unausgegorene Mischung aus NDW und Loveparade ergeben.

 

 

 

Nochmals variiert und besser aufeinander abgestimmt, hätte man sicherlich ein breiteres Hörerspektrum erreichen können, als in diesem frühen Versuchsstadium.
Auf der Divamee-Website kann man die Texte nachlesen, was auch nötig ist, denn dank der allgegenwärtigen Stimmverzerrungen ist akustisch oft nichts wirklich zu verstehen, und wir kommen zu folgender Erkenntnis: eine Ansammlung von Anklagen. Schuld und Schuldige sind schnell gefunden und werden schonungslos angeprangert; garniert mit einem stets erhobenen moralischen Zeigefinger. So gut und wichtig es auch sein mag, auf so sensible Themen aufmerksam zu machen, hier versteigen sich die Macher doch allzu sehr in Selbstgerechtigkeit, ohne auch nur einen einzigen Lösungsansatz zu bieten oder gar wirklich das Interesse beim Hörer zu wecken. Das nennt man denn wohl am ehesten destruktiv. Vermutlich war geplant, die Hörer für die Anliegen der Band zu sensibilisieren, das geht jedoch mehr als gründlich daneben, zumal die Texte durch die schlechte Akustik oft kaum verständlich sind. Was aufrütteln und ergreifen, berühren soll, wirkt, wenn überhaupt, plakativ und eben… gefühllos, kalt, distanziert.

Dieser Eindruck wird durch die Wahl der stilistischen und musikalischen Mittel noch verstärkt, was aber bei den wenigsten Texten sonderlich ungünstig erscheint, wenn man diese näher betrachtet; so ist das auf den ersten Blick textlich erotisch-sinnliche „Spiel mit mir“ beim hören gänzlich ohne sinnliche Gefühle, es wirkt allenfalls gepresst, bemüht, sollte wohl verrucht daherkommen, wirkt aber nur billig.
Bei „Engel“ hingegen fehlt es eindeutig an Maß. Hier werden bildlich „gutes Essen und geiler Sex“ zu Todsünden erklärt, doch was auch immer die Macher damit zum Ausdruck bringen wollten bleibt unklar. Es bleibt dem Hörer selbst überlassen Zusammenhänge herzustellen, ohne das dafür wirklich Interesse erweckt wird. Positiv fällt allenfalls die Stimme und Modulation des männlichen Gesangsparts auf.

Zusammenfassend müssen wir feststellen: Divamee zu hören ist ein ebenso zweifelhafter „Genuss“ wie Griesbrei mit Salz…
Das Experiment ist für gescheitert erklärt!

Wer es wirklich wagen mag, der soll sich wohl „Traumwelt“ anhören - keineswegs typisch für den Rest der Disc, aber noch am ehesten verständlich und erträglich. Vielleicht liegt hier die Zukunft. Stil, Aufbau und Stimmung des Stückes sind ausbaufähig und im weitesten Sinne das, was in der "schwarzen Szene" Gehör finden könnte.

Tracklist:
01. Goddess
02. EndZeit (für Tiere)
03. Kalte Liebe
04. Alles dreht sich
05. Sandman
06. Engel
07. Spiel mit mir
08. Sehnsucht
09. Visions
10. No way out
11. Traumwelt
12. Tsunami Task Force
13. EndZeit remix by Mathe B

     
Divamee @ LabelLos.de
Divamee @ myspace
     

Kommentar(e)
Kritik an destruktiver Kritik
Geschrieben von Lysz am 2008-06-15 22:19:57
Über Geschmack lässt sich nicht streiten, blablabla. :p  
 
Um es kurz zu machen:  
- doch, die Kühle, Distanziertheit, ist absolut gewollt. Ich hoffe, ich bringe Euer Weltbild jetzt nicht ins Wanken: elektronische Musik und dann kühler Gesang! :grin  
 
- vielleicht solltet Ihr Eure Anlage mal austauschen, denn die Lieder unserer CD sind keineswegs schlecht produziert, im Gegenteil: es handelt sich hier um eine hochwertige Produktion. So ist es mir ein Rätsel, an dessen Lösung ich nicht interessiert bin, weshalb ausgerechnet nur Ihr die Texte akustisch nicht verstehen könnt. :eek  
 
- schonungslos angeprangert wird niemand, Schuld und Schuldige werden weder gesucht noch gefunden, erhobene moralische Zeigefinger gibt es nicht. Sehr merkwürdig, was Ihr in Texte, die Ihr, wie Ihr selber schreibt, nicht versteht, interpretiert. Von Selbstgerechtigkeit kann man daher wohl eher bei Eurer Kritik sprechen als bei unseren Texten – immerhin beginnt die CD, die Ihr angeblich gehört haben wollt, mit dem Lied „Goddess“, in dem ja grad den Hörern, die der englischen Sprache mächtig sind, mitgeteilt wird, dass wir keine Götter, also somit nicht allwissend oder „selbstgerecht“ im Sinne von „wir kennen den richtigen Weg“ (= Lösungsansätze), sind. 
 
Danke für die erheiternde Kritik! Allerdings musste ich einfach einiges richtigstellen – Eure Aussagen weichen einfach zu sehr von dem ab, was unsere CD vermitteln kann, wenn man eine einigermaßen anständige Anlage besitzt und nicht an den Haaren Herbeigezogenes in die Lieder interpretiert. Ich verbreite ja auch keinen Schwachsinn über Euch, oder?! :roll  
 
So, und jetzt haben all diejenigen, die an der Musik von Divamee interessiert sind, viel Gegensätzliches gelesen und können sich ihr eigenes Urteil bilden, ohne sich von Euch davon abraten lassen zu müssen. 
 
Viele Grüße! 
Lysz (Divamee) – im Namen auch von Kim Strange, Abigail und Ruth 8)

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