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Feeding Fingers: "Baby Teeth"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Sonntag, 9. August 2009
 

Diese Finger füttern dich mit einem Soundtrack eines Unterbewusstseins aus Ängsten und dunklen Phantasien. Alte Wave-Wurzeln locken mit schwermütiger Anziehungskraft. Und: Ist es ein Fluch oder eine Gabe, als Sänger mit der Stimme von Robert Smith geboren zu sein? Justin Curfman aus Atlanta/Georgia, kann diesen Vergleich vermutlich kaum noch aushalten, aber, verdammt, er drängt sich förmlich auf, besonders wenn man in einem Wave-Genre der frühen 80er Jahre unterwegs ist. Die Platte fängt locker und unspektakulär an, doch je länger man zuhört, desto stärker entwickelt sie nach und nach ihren eigenen Reiz. Nicht so, dass man davon umgeworfen würde, vieles klingt auch richtig bekannt und schickt auf eine Reise in die Zeit, bevor all die Gothic-Spielarten so richtig loslegten, zurück zu den Ahnen wie Bauhaus, Joy Division oder Siouxsie & The Banshees.

     

Nicht um unmittelbare Vergleiche zu zitieren, sondern um den Deckel einer alten Gruft zu lüften. Und doch entwickelt sich hier eine individuelle Atmosphäre, still, verträumt, klagend, weniger romantisch, als depressiv...

Auch der Klang hat etwas eigenes, merkwürdig gedämpft und reduziert, durch den nur einzelne Impulse des Schlagzeugs oder der Stimme prägnant nach vorne kommen. Ein Gefühl, als befände man sich nachts in der Nähe eines Jahrmarkts, von dem eine gedämpfte, traurige Musik herüberweht - bis man plötzlich feststellt, die Impulse sind im Kopf. Nach ein paar Durchläufen der Platte verdichtet sich - obwohl stimmungsmäßig nicht abwechslungsreich und von den Liedern her nicht unbedingt innovativ - ein zunehmend intensiver und beklemmender Eindruck. Die Zeiten, dass ein Ian Curtis das Gemüt wirklich in den Abgrund ziehen konnte, sind vielleicht vorbei, aber auch hier entfalten sich Schwingungen von Musikern, die trotz aller Parallelen einfach ihre Musik machen und dies an einem Ort in Amerika, wo das Interesse an schwarzer Subkultur verschwindend gering ist. Leider von der Spielzeit etwas kurz geraten, aber nichtsdestotrotz ein interessanter dunkler Fleck im schillernden Spiralnebel der Musikproduktionen.

Tracklist:
01. Neverlight
02. She Hides Disease
03. Baby Teeth
04. Is Heaven All That You Hear
05. Permission To Sleep
06. This Isn’t Enough
07. Plain Faced Afternoon
08. No Movement In The Water
09. Your Name In A Stolen Book

     
Feeding Fingers @ LabelLos.de
Feeding Fingers @ myspace
     

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