Main Menu
Home
News
Banddatenbank
Rezensionen
Konzertsuche
Festivals
Musikdownloads
Galerie
FAQ
Impressum
Feeding Fingers: "Detach Me From My Head"
PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Andreas Torneberg   
Donnerstag, 11. November 2010
 

Die losrotierende Platte beamt den Hörer mit sofortiger Wirkung in den Feeding Fingers-Kosmos - im langsamen Midtempo mit glasklarem Songaufbau finden wir uns in der klagenden, niederdrückenden Auseinandersetzung des Justin Curfman (Gesang, Gitarre, Texte) mit Verletzlichkeit und Ausgestoßensein wieder. Man sollte diese an The Cure oder Joy Division erinnernden Klänge von Anfang an mögen, denn auch wenn jeder einzelne Song für sich steht und für seine musikalische und emotionale Idee, bleibt die Grundstimmung während der ganzen Spielzeit erhalten; spezifisch, persönlich, schwerlastig und in der Düsternis einer 80er Jahre Wave-Nostalgie verhaftet.
Daran ändert auch der überraschend treibende Anfang des zweiten Liedes wenig, das für einige Sekunden eine aufkeimende Reminiszenz an die frühen Police erweckt.

     

Doch statt Sting setzt Robert Smith, nein, Justin Curfman mit dem Gesang ein: "I am just no fun for anyone but me". Die Party ist schon längst gekippt, der Whisky im Glas zwischen den erstarrten Fingern der in Depression Versunkenen hat schon Verdunstungsringe angesetzt. Für den Versuch in "My Imagined House" die The Cure-Nasalität zu durchbrechen, setzt Justin eine Oktave tiefer an und rückt der Untergangsstimmung noch etwas näher. Typisch sind die leise ausklingenden Gesangsbögen, die so gar nichts Anfeuerndes, Mitreißendes haben, sondern wie auslaufende Wellen am Strand in Trostlosigkeit versinken.

Bei alledem bleibt der Sound harmonisch und melodiös, in "One Year" als reines Pianosolo noch dazu süß melancholisch. Wie herausgeschält und von jedem Fett befreit agieren die Instrumente in dem darauf folgenden Lied. Die
Feeding Fingers stammen aus Georgia/USA, aber wirken durchaus britisch. Diese europäische Ausrichtung mag wohl auch von Justin Curfman so empfunden worden sein, der nun zwar nicht nach England, aber nach Deutschland gezogen ist. Spätestens bei "All Of My Prisons" wünscht man sich eine gewisse Erweiterung der Klangspektren. Experimente. Vielleicht einen Hauch Aggressivität, eine Spur Dissonanz. Etwas, das Justins Kopf aufbricht und den Kosmos sich entfalten lässt.

Möglicherweise so auch empfunden, versucht er zur Zeit, das Geld aufzutreiben, mit renommierten Produzenten für eine kommende Plattenproduktion zusammen zu arbeiten, die vielleicht in der Lage sind, den chirurgischen Eingriff in das
Feeding Fingers Gefüge vorzunehmen.

Tracklist:
01. Detach Me From My Head
02. I Am a Brutal Little Boy
03. My Imagined House
04. Asleep On Softened Fists
05. Vestigial Life
06. One Year
07. This World Starves For Lonely Girls
08. I Promise To Build You A Machine
09. All Of My Prisons
10. Unfinished Stories
11. The Stupid Things We Did

     
Feeding Fingers @ LabelLos.de
Feeding Fingers @ myspace
     

Kommentar(e)

Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melde dich an oder registriere dich.

Powered by AkoComment 2.0!

Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 11. November 2010 )
 
< Zurück   Weiter >