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Peter Heppner: "My Heart Of Stone"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Samstag, 15. September 2012
 

Die Stimme: leicht brüchig, nachdenklich, sensibel, nicht besonders variantenreich, aber auf zurückhaltende Weise ausdrucksstark und charakteristisch. Man kennt sie schon von Projekten wie Wolfsheim oder dem bekannten Lied zusammen mit Joachim Witt "Die Flut". Das Kapitel Wolfsheim liegt erstmal auf Eis, doch die Stimme bleibt.

Peter Heppner hat sein zweites Solo-Werk abgeliefert. Entstanden sind zwölf Lieder, von instrumentalen Episoden unterbrochen, die, von unexperimenteller Unterhaltungs-Muse geprägt, einen in sich gespaltenen Eindruck hinterlassen. Die Platte schwankt zwischen sehr eingängig angelegtem Pop und fein gestimmtem, spannendem Song-Writing, das in einem Stück wie "Whenever I Miss You" an die raffinierten Elektronik-Arrangements von Peter Gabriel in "Up" erinnert.

     

Heppners Stimme ist allerdings durch ihre schlichte, melodiöse Melancholie in der Lage, gefälligen Liedern wie "Give Us What We Need" mehr Tiefe und Ausdruck zu entlocken als in diesen zumeist elektronisch dominierten Kompositionen instrumentell vorhanden ist. Anders betrachtet könnte man auch sagen, dass manche Lieder kompositorisch bewusst einfach und unspektakulär gehalten sind, um der Stimme genug Raum zu geben, sich zu entfalten. Jedoch in Liedern wie "A Love Divine", die auch musikalisch schon ohne Vokalpart viel Atmosphäre haben, fährt die Ausdruckskurve im Zusammenspiel mit der Stimme noch ein wesentliches Stück höher. Und mit "I Won’t Give Up" kommt sogar etwas Rock ins Spiel.

In "Meine Welt" tendiert die Stimmung in die 80er Jahre, in eine Zeit der 99 Luftballons; positiv mitsummbares Ambiente, welches einst aus dem avantgardistischen Underground verrauchter Clubsümpfe in die seichteren Gefilde populärwirksamer Medienwirtschaft und heiterer Radiobeschallung gezogen worden war. Ein Lied in geradezu hymnischem Ohrwurmstil, lustig bunt mit kritischem Bezug zwischen den Zeilen. Die Massentauglichkeit wurde schon erkannt und in der Harald Schmidt Show per akustische Klavierversion der Abendunterhaltung geboten.

Die Platte basiert durchgehend auf wohlklingenden Harmonien, musikalisch und textlich. Spannungen, Aggressivität, Experimente, Schärfe und Dunkelheit - all das ist nicht zu finden. Hübsch gesetzte Arrangements und die einprägsame Stimme offerieren ein sehr niveauvolles und nachdenklich anmutendes Stück Pop. Allerdings... ein wenig experimenteller, dunkler, aggressiver, spannender, schärfer hätte es streckenweise sein dürfen... für die im Underground. Aber für die wurde das Album wohl nicht geschrieben.

Tracklist:
01. Prologue [Instrumental]
02. Give Us What We Need (Truth Is Not The Key)
03. Meine Welt
04. Deserve To Be Alone
05. Pénombre Islandaise [Instrumental]
06. God Smoked
07. Whenever I Miss You
08. D'antan [Instrumental]
09. I Won't Give Up
10. A Love Divine
11. Letter From Africa
12. Au Large [Instrumental]
13. Noch Nicht Soweit
14. Cry Tonight
15. Épilogue
16. Alles Klar! - Lied Für Wettkämpfe [(Bonustrack)]
17. Meine Welt [Kids Edit (Bonustrack)]

     
Peter Heppner @ LabelLos.de
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