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Stahlmann: "Herzschlag"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Donnerstag, 10. September 2009
 

Als Mitte der 90er Jahre Oomph!, Rammstein & Co. ihren Siegeszug der Verbreitung antraten, kreierte man die Bezeichnung "Neue Deutsche Härte". Seitdem gab es viele Nachfolger und Kopisten. Und nun dreht sich hier ein weiteres Produkt dieser Richtung auf dem Teller, nennt sich Stahlmann und wird von der Plattenfirma als die "wahren Gothic-Könige Deutschlands" angepriesen. NDH soll nun also Gothic sein? Dies anzweifelnd und das "Neu" aufgrund Verfallsdauer von NDH wegstreichend, bleibt die mögliche Reduktion auf "Deutsche Härte ist der König Deutschlands". Die Fragwürdigkeit solcher Nomenklatur soll hier nicht das Thema sein...... Die 4-Track-Single "Herzschlag", mit der sich die Göttinger Band in den Musikmarkt hineinspielen möchte, beginnt erwartungsgemäß mit massiven Gitarrenwänden und dem gehörigen Einschlag Elektronik für die Tanzfläche.

     

Die tief rumorige Stimme gibt ihre deutschen Texte ganz im Stil Till Lindemanns wieder. Das rockt gut los, brummt kräftig in den Boxen, macht Wellen im Aquarium und die Fische ganz fickerig. Die ersten beiden Lieder wirken allerdings wie Zwillinge, die so kurz nacheinander schlüpfen, dass der Onkel Doktor sagt: "Ach, da ist ja noch eins." - kaum zu unterscheiden. "Göttin" und "Herzschlag" rocken etwas sanfter im Stil von Joachim Witt, NDH light, und suchen sich für’s Publikum ihre Melodien zum Mitsingen. Nach knapp 13 Minuten ist diese Kurzvorstellung vorbei und hinterlässt einen flauen Eindruck.

Wer auf "Neue Deutsche Härte" steht und gerne dazu tanzt oder feiert, mag mit
Stahlmann eine Ergänzung zu der inzwischen tausendfach gespielten Plattensammlung erhalten und darüber hinweg hören, dass hier ein weiterer Klon ohne rechte Eigenständigkeit vorliegt. Aber brauchen wir das? Wäre es nicht - auch für die Band selbst - wesentlich kreativer und interessanter, das vorhandene Talent und die Spielfreude zu nutzen, um mit etwas mehr Risikobereitschaft und einer reichlichen Portion mehr eigenen musikalischen Charakters die Musik zu schaffen, bei der man nicht nur sofort über Vergleiche stolpert, sondern an eine Wand aus mittelmäßiger Nachahmung gedrängt wird? Diese vier Lieder finden bei mir die Bezeichnung FFM - Fast Food Music. Für den Massengeschmack produziert, schnell gegessen und gekaut, gleich danach wieder hungrig, Nährwert fragwürdig. Von solchen musikalischen Fresstempeln gibt es inzwischen schon genug. Könige dieser Art haben in Deutschland für die gähnende Öde gesorgt, die häufig genug Tanzflächen beschallt.

Tracklist:
01. Marschieren
02. Hass und Liebe
03. Göttin
04. Herzschlag

     
Stahlmann @ LabelLos.de
Stahlmann @ myspace
     

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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 10. September 2009 )
 
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