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The Crimson Ghosts: "Generation Gore"
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Geschrieben von NEONLIGHTCHILD   
Dienstag, 25. Mai 2010

The Crimson Ghosts sind zurück und schon nach den ersten Durchläufen von "Genaration Gore" lässt sich festhalten, dass dieses Album die drei keineswegs schwachen Vorgänger locker in die Tasche steckt. Die Produktion ist fett, druckvoll und pendelt angenehm zwischen der Rohheit von "Dead Eyes Can See" und Moderne, ohne den Songs ihre Punkattitüde zu nehmen. Die Songs selbst sind variabel, auch über den Tellerrand des Genres Horrorpunk hinaus. Hinzu kommen Feinheiten, die sich erst nach mehrmaligem Hören erschließen, wie ein Gitarreneffekt hier oder ein Melodiebogen dort.

Album Nummer vier beginnt mit "Here They Come", einem Intro, welches jedem morbiden Horrorfilm gut als Soundtrackgarnitur dienen würde. Man stelle sich einen alten Friedhof an einem nebeligen Herbsttag vor, inklusive Krähengeschrei. Wer dann allerdings Gothic-Kitsch erwartet, wird mit "Liber Sanguis" gleich mal umgeblasen. Der Song drückt einen mit Jackals massivem Riffing und dem dominanten Bassteppich an die Wand, ohne dabei jedoch die Gesangsharmonien zu vernachlässigen, überhaupt eine der Stärken der
Crimson Ghosts. Im Mittelteil wartet der Song zudem mit einem angenehmen Tempowechsel und whooo hoo hoo Chor auf und bleibt so dynamisch. Mit dem folgenden "Spit Black!" kommt die erste Überraschung. Der Song gehört mit seinem mehrstimmigen Mitgröhlrefrain, der etwas an Punk'n'Roll Bands erinnert, definitiv auf die Bühne und ist durch den Wechsel mit dem melodischen Gesang in den Strophen an Eingängigkeit kaum mehr zu überbieten. Hier zeigt Vlad eindrucksvoll, was er alles mit seiner Stimme kann.

Mit "Dein Nachtmahr" haben
The Crimson Ghosts nun auch ihre erste deutschsprachige Nummer aufgenommen und es lässt sich feststellen, dass der Text super ins Ohr geht, was erneut an einer flüssigen Gesangsmelodie liegt. Insgesamt dürfte der Song alle Deutschpunkfans begeistern, obwohl er teilweise recht thrashige Vocals besitzt und eine scharfe Metalkante aufweist, wozu auch die Gastvocals von Pazzer (Totenmond), nach einem Tempowechsel im schleppenden Mittelteil, passen. Gerade diese Mischung aus Punk und metallischen Einsprengseln, die bei der Band in der Vergangenheit schon öfter durchschien, macht The Crimson Ghosts über den Horrorpunk hinaus interessant und zur härtesten Band des Genres.

Nach fünf ziemlich heftigen Nummern wird es mit "Aokigahara (Sea Of Trees)" erstmals langsamer. Dabei stehen vor allem fette Chöre und ruhige Gitarrenparts im Vordergrund. Die so erzeugte Gänsehautstimmung passt perfekt zum besungenen japanischen Selbstmörderwald. Als Bonus featured der Song dann noch den umtriebigen Argyle Goolsby (
Blitzkid). Das sich anschließende "The Body Bag" ist bereits von der "Sharing Prey" Split-CD bekannt. Mit seinem stoischen Groove aus Bass und Drums bohrt sich der Song förmlich in die Gehörgänge, wirkt durch das Leadbreak mit Rhythmuswechsel im Mittelteil allerdings keineswegs eintönig. "Living Carrion" holt wieder die Metalkeule raus, allerdings in seiner Art ziemlich modern, wobei besonders die Rhythmusarbeit positiv auffällt. Die Vocals sind dabei aggressiv, aber nicht ohne eine catchy Hookline im Mittelteil. Wer Bands wie The Haunted kennt, hat hier einen guten Vergleich, muss aber nicht befürchten, dass The Crimson Ghosts jetzt unter die Thrash-Metal-Bands gegangen sind. Beim gleich darauf folgenden "The Creature" fragt man sich dann unumgänglich, ob das dieselbe Band ist. Das Lied basiert auf einem angenehmen Teppich aus Bass und Gitarre und wird von melancholischen Gesangslinien getragen, die im sicherlich melodischsten Refrain der Bandgeschichte münden. Was Vlad allein in diesen beiden Songs an Bandbreite zeigt, dürfte einige andere Sänger neidisch dreinblicken lassen. Zudem haben The Fright einen Gastauftritt. "The Last Words" ist zum Ende hin sicherlich der überraschendste Song auf "Generation Gore". Mit einem Akkordeon, welches die tragende Melodie vorgibt und in Verbindung mit dem eingespielten Meeresrauschen, bekommt der Track eine Seemannsatmosphäre verpasst, die die lyrische Thematik anschaulich untermalt. In jedem Fall ein gelungenes Experiment. Abschließend rockt "There Will Be Blood" nochmals alles in Grund und Boden. Ein klassischer Crimson Ghosts Mitgröhler.

Fazit:
Bleibt nur noch auf den Veröffentlichungstermin Anfang Juli zu warten. Eigentlich ist es unsinnig, einzelne Songs besonders hervorzuheben, denn "Generation Gore" funktioniert Song für Song und als ganzes Album und zeigt eine Band, die noch mal ein ganzes Stück gewachsen ist, den eigenen Stil allerdings trotz gesteigertem Facettenreichtum noch klarer definieren konnte. Man darf gespannt sein, wie sich die anderen Genrevertreter dagegen schlagen werden.

 
The Crimson Ghosts @ LabelLos.de
 

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 25. Mai 2010 )
 
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