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The Stompcrash: “Love From Hell“
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Geschrieben von serioese_strumpfhose   
Mittwoch, 2. Juli 2014
 

Kurzgeschichten zur inneren Zerrissenheit

Nach nur 2 Jahren Pause ist im Frühjahr das inzwischen dritte Album des italienischen Quartetts THE STOMPCRASH
erschienen. Obwohl schon seit 2002 existent, gelten sie hierzulande doch eher als Newcomer. Aus dem sonnigen Süden kamen in den letzten Jahren einige sehr interessante Bands, welche die schwarze Old-School- und Postpunk-Musiklandschaft mit teils abgedrehten und herrlich verschrobenen Songs bereicherten und noch bereichern (etwa M!R!M, CHRISTINE PLAYS VIOLA, DATE AT MIDNIGHT). Zu dieser Kategorie zählen THE STOMPCRASH sicherlich nicht, was aber keineswegs negativ gemeint ist. Laut ihrer Facebook-Seite ordnet sich ihre Musik als Darkwave/Gothic ein.

     

Das haut glaube ich ganz gut hin, auch wenn man das genannte Genre ein wenig weiter auslegen sollte, um der Band gerecht zu werden. Für reinen Gothrock oder Wave ist die Gitarre etwas zu weit im Hintergrund und das Keyboard zu präsent, aber man bedient sich gerne solcher Anleihen. Hinzu kommt manchmal noch eine Prise Postpunk.

Letzteres Gewürz macht sich insbesondere bei Franka's Bassspiel bemerkbar, welches auf "Love From Hell" deutlicher als bei den Vorgängeralben rhythmisch vorantreibt (zumindest die ersten Songs). Der gleichnamige Opener verliert keine Zeit und macht sofort klar, dass hier einiges an Tanzpotential vorhanden ist. Dieser Eindruck bleibt im Album durchaus erhalten, auch wenn es ab dem Mittelteil etwas ruhiger und melancholischer wird. Die 11 Songs bieten einiges an musikalischer Bandbreite - somit wird die CD auch nicht langweilig. Zumindest fällt einem das dann nach dem 2. oder 3. Hören auf. Im ersten Durchgang hatte ich den Eindruck, es wäre nur ein angenehmes Album zum nebenbei hören.

Dieses erste Urteil verfliegt recht schnell, insbesondere auch mit einem Blick auf die Texte. Wie schon im ersten Ablum "Requiem Rosa" erzählen die einzelnen Stücke eine kleine Geschichte - oder sagen wir besser sie beschreiben den inneren Zustand eines Protagonisten in emotionalen und ungewöhnlichen Situationen. Vom hin und her einer ungesunden aber leidenschaftlichen Liebe, über die Geschichte eines bekannten Londoner Mörders über ein fiktionales Endzeitszenario erster Güte zurück zu den diversen kleinen Niederlagen des (Liebes-)Lebens spannt sich ein weites Feld an Themen. Mal nachdenklich und düster präsentiert, mal schnell wie im Vorbeifliegen erzählt.

Normalerweise teilen sich den Gesangspart Gitarrist Chris und Keyboarderin Dani. Diesmal bekommt letztere aber vergleichsweise wenig zu tun - abgesehen von "Dancing Ants" ist sie nur im Hintergrund zu hören. Das mag daran liegen, dass zwei Gastsänger auf "Love From Hell" vertreten sind, mit deren Bands The Stompcrash schon das ein oder andere mal auf der selben Bühne standen. Es ist schön zu sehen, dass Bandfreundschaften auch im 21. Jahrhundert nicht ausgestorben sind. Zum Beispiel wäre da Andrew Birch von THE LAST CRY
, welcher im Duett mit Chris im Song "Duality" zu hören ist. Nicht ganz ohne Schmunzeln möchte ich festhalten, dass Liedtitel und Thema ziemlich perfekt auf den Gast passen - wer Andrew schon mal auf und neben der Bühne erlebt hat, weiß, was ich damit meine. Außerdem ist Nino von AEON SABLE ebenfalls im Duett mit dabei. "The Last Goodbye" passt ebenso hervorragend zur Person - immerhin könnte der Text mit seiner düsteren Zukunftsvision genauso gut von AEON SABLE selbst stammen.

Fazit: Sicherlich erfinden THE STOMPCRASH
mit ihrem dritten Album die Musik bzw. ihr Genre nicht neu - dazu fehlt eine besondere Kante. Das müssen sie aber auch gar nicht, denn "Love From Hell" beinhaltet facettenreichen, old-school-lastigen Dark Wave/Goth im besten Sinne. Tanzbar, eingängig, und keinesfalls beliebig. Ich verzichte auf eine Liste meiner Lieblingssongs - diese soll jeder für sich selbst entdecken. Es würde mich aber nicht wundern, wenn der ein oder andere Song der ersten Hälfte in diversen Tanzhallen zum Dauergast werden würde. Mal sehen, was die Italiener in Zukunft noch so alles herausbringen werden.

Tracklist:
01. Love From Hell
02. Jack
03. Duality (feat. Andrew Birch/The Last Cry)
04. The Dancing Ants
05. The Last Goodbye (feat. Nino/Aeon Sable)
06. Tonight
07. Bloodnever
08. Follow You
09. On The Seventh Floor
10. Hunger
11. Pretender

     
The Stompcrash @ LabelLos.de
     

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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 2. Juli 2014 )
 
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