Project Darklands: "Together Forever"
Geschrieben von ClayMan   
Montag, 2. Juli 2007

 

Mit dem nunmehr vierten Album versuchen Project Darklands an ihre Erfolge anzuknüpfen. Durch den Vorgänger „Boundless Lifeforms“ zeigten die Jenaer, dass sie sich weiterentwickelt haben.
Hier knüpft die aktuelle Scheibe an. Sie kombiniert düstere Songs, versehen mit einem Endzeitfeeling, mit schnellen und härteren Einflüssen. Einige haben das Potential in den Clubs die Tanzflächen zu füllen. Christoph Roth und Thomas Schönau, die Köpfe hinter Project Darklands, sind bekennende Project Pitchfork Fans. Diesen Einfluss hört man teilweise heraus, dennoch wird hier nicht kopiert, sondern die eigene Musik gelebt. Die Vergleiche zu einschlägigen Elektro-Gruppen brauchen sie also nicht zu scheuen, was die wachsende Anhängerschaft bestätigt.

 

 

 

Schaut man sich das Cover von „Together Forever“ an, so sieht man ein Paar am Strand und im Hintergrund färbt die untergehende Sonne den Himmel fast blutrot. Das vermittelt einen Hauch von Endzeitstimmung, aber auch von Geborgenheit und Wärme. Mal sehen, ob das akustische Erlebnis dem visuellen Vorgeschmack gerecht wird…

Der erste Track hört auf den Namen „Kissing And Dead“. Dieses Lied ist vom Text her eine sehr gelungene Mischung aus deutschen und englischen Passagen und erfährt während den 6:27 min. eine zunehmend fordernde Stimme, wobei die Synthies gut eingesetzt werden, um - meines Erachtens - die Stimmung von Unsterblichkeit zu untermalen. Nach dem Auftakt folgt mit „One Life“ ein eher ruhiger Song, ähnlich wie „The Lie“. Dennoch werden hier die Elektro-Fans ganz auf ihr Kosten kommen. „Agression“ hingegen ist stimmlich und musikalisch markanter. Hier werden wieder die Sprachen gemixt, was beim ersten Mal nicht unbedingt auffällt, aber beim weiderholten Hören gefallen kann. Alles gut abgestimmt mit blechernen Beats und stimmungsvollen Synthie-Einlagen. Mit einer Spielzeit von knapp neun Minuten geht es mit „Kill Me If You Can“ weiter. Für meinen Geschmack teilweise etwas monoton, also nicht unbedingt die erste Wahl für den nächsten DJ-Job. Jetzt kommt der eigentliche Kracher des Albums: „Darkstorm“. Dieser wird hoffentlich für viel Nebel auf den „Parketts“ sorgen und die Leute ins Schwitzen bringen. Eine Bassline und eine nicht zu überladene Menge an Effekten begleitet die sehr kratzige Stimme von Thomas. Sehr gelungen und eingängig. Bei „Time“ und „Dream“ hat man vielleicht nicht unbedingt das Bedürfnis sich die Seele aus dem Leib zu tanzen, dennoch führen sie die Geschichte weiter und geben dem Album die nötige Abwechslung. Die Ruhe von „Time“ wird dann durch „Machines“ gebrochen. Musikalisch etwas kantig, dass aber ohne die Melodie zu vergessen. Dieser Track klingt für circa eine Minute durch nachhallende Synthies aus. Ich möchte dies gern als die nun untergegangene Sonne deuten, denn nachts wird es ja bekanntlich ruhiger. ;) Der finale Song „Andersmensch“ ist ein rein deutsch gesungenes Stück. Hier wird mit einer Person verbal abgerechnet; der Track klingt somit recht melancholisch. Also kein „Happy End“ für „Together Forever“? Schwer zu sagen…

Abschließend lässt sich sagen, dass Project Darklands ihrem Stil treu geblieben sind und ein abwechslungsreiches Album mit potentiellen Tanzflächenfüllern und atmosphärischen Elekro-Tracks vorgelegt haben. Das gewählte Cover und die Lyrics runden das Gesamtbild ab, so dass ein in sich geschlossenes, durchdachtes Kunstwerk entstanden ist. Rein hören ist hier keine Zeitverschwendung, sondern für alle Elektro-Fans fast schon Pflicht.

     
Project Darklands @ LabelLos.de
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Project Darklands @ myspace
     

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