The Last Cry: "Walking To The Edge"
Geschrieben von Andreas Torneberg   
Dienstag, 16. März 2010
 

Diese Platte hat ihre starken, also dunklen Seiten neben schwachen, lichten Momenten. Dabei fängt sie richtig gut an, also gut für jemanden, der auf Rock a la Fields bis hin zu Cure steht, eine Bandbreite, die fast für die chronologische Entwicklung innerhalb der Platte selbst steht.
"Devastate" beginnt hübsch fieldsanmutend zu rumoren, nur tritt dann kein McCoy ans Mic, sondern eine Stimme, deren durchdringende Mitteltonlage auch noch sehr präsent vom Mixer in den Vordergrund gemischt wurde, wodurch die atmosphärische Stimmung der übrigen Instrumente in den Hintergrund gedrängt wird. Doch das Stück ist stark und man kommt damit zurecht. "Punishment" erweckt anfangs Assoziationen an "For Her Light". "Haunting Me" ist ein einfacher, geradliniger Batcave-Track und besitzt diese Anfang 80er-Stimmung, wozu nun auch das klare, rufende Singen des vokalen Vertreters passt.

     

"Cross Of Hope" beginnt geheimnisvoll mit schwerer einfallender Drum-Line. Eine schrammelnde, schwermütig-monotone Wavegitarre mischt sich zum grummelnden Bassfundament. "Nowhere" versucht sich an einem dicker rockendem EBM-Geschütz, wirkt aber überladen und zugekleistert.

Der nächste Song hat einen dieser starken Anfänge, die einer klaren Entscheidung entspringen - auf simplem, aber treibendem Schlagzeug werden die Keyboards ausgerollt, subtil ein wenig traurige Gitarre hinein geschoben - nur die Stimme bietet nicht genügend Hintergründigkeit und Variation, um die dunkel-wavige Spannung zu halten. "Cry" rockt dagegen hart los, ist schmutzig und punkig. In diesen besoffenen Zustand um halb eins - die Band und die Techniker haben schon längst aufgehört, den guten Ton zu beachten - passt sogar die unverändert nölige Stimme, was aber bei den nachfolgenden Titeln, denen man die Studioarbeit anhört, langsam zu Kopfschmerzen führt. Mittlerweile haben wir die Felder des Geheimnisvollen und Sphärischen verlassen und bewegen uns eher im Bereich von
The Cure, nur der hiesige Robert macht nicht richtig Freude. Bei "No Resistance" zeigt der fette Basspart, zu welchen abgründigen Schwingungen das Trommelfell fähig sein kann, und das Stück selbst zeigt, was die Gruppe gut hinkriegt: Einen klaren Aufbau des Rhythmus und die Fähigkeit, eine dunkle, pralle Rockatmosphäre zu erzeugen.

Fazit:
Nicht spektakulär, aber durchaus gut hörbar, was steigerungsfähig gewesen wäre, wenn der Gesang und der nachfolgende Mix mehr Sensibilität und Ideenreichtum bewiesen hätten. Was den instrumentalen Teil angeht, steckt einiges Entdeckungswertes drin.

Tracklist:
01. Devastate
02. Punishment
03. Haunting Me
04. Cross Of Hope
05. Nowhere
06. Out Of The Sky
07. Seconds
08. Cry
09. Prison Of Dreams
10. No Resistance
11. Rebekka
12. Walking To The Edge

     
The Last Cry @ LabelLos.de
The Last Cry @ myspace
     

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 16. März 2010 )