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Ikon - 23.09.2009 - "Logo", Hamburg
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Sonntag, 27. September 2009
 

Die seit 18 Jahren bestehende australische Wave-Band Ikon rollt auf ihrer "Love, Hate and Sorrow"-Europa Tour und beehrte die Stadt der Piraten und Pfeffersäcke mit einem Auftritt im verwitterten Rockclub Logo. Dass die Jahre ins Land gehen, merkte man auch beim Publikum, welches mit 30 aufwärts seinen Durchschnitt bei 40 Lenzen fand und ebenso von den Besucherzahlen her mit diesem numerischen Bereich zu beziffern war. Dem schmalen Zulauf wurde durch engagierten Applaus entgegen gewirkt. Mehrfach wurde die Band für Zugabenzugabe aus ihrem postkonzertanten Backstageaufenthalt wieder herausgeklatscht und hervorgejubelt.

     

Meine eigene Begeisterung hielt sich allerdings in Grenzen. Das technische Equipment, das dem Publikum vor der Show auf der Bühne entgegenharrte, konnte man als reisekompatibel-sparsam einstufen. Live bestätigte sich die Vermutung, dass viel und zwar massiv auf Playback gesetzt wurde. Mal abgesehen vom Drumcomputer, entwickelte sich die Musik auf mehreren Längen zur reinen Playback-Angelegenheit: Die Schlagzeugmaschine gab den Beat vor, begleitet von programmierten atmosphärischen Klangteppichen, dazu etwas "Brumbrumm" auf dem Bass - und die Mitvierziger vor der Bühne wähnten sich im 80er Wave-Rausch. Soweit könnte man sich ja noch zu den zwar unspektakulären, doch angenehm hörbaren, dunklen Wave-Klängen und den - mit merkwürdig unemotionaler Melancholie dargebrachten - Songtexten mitwiegen, wenn nicht, ja, wenn nicht die drei Mannen auf der Bühne *uuaaaah*, sorry, gerade gegähnt. Was wollte ich sagen? Achja, wenn die drei nicht so furchtbar ruhig gewesen wären. Introvertiert. In sich zurückgezogen. Weniger auf das Publikum gerichtet, als vielmehr auf die Erinnerung, wie es wohl war, als sie diese Lieder schrieben. Hinzu kam, dass die Lieder in ihrer Abfolge wenig abwechslungsreich waren, eher eintönig oder - nett gesagt - eine homogene, geschlossene Stimmung erzeugten.

Auf der Website der Band las ich etwas von
Ikon entspräche den "AC/DC der Goth-Szene". Das muss ein australischer Vergleich sein, im Sinne von: Es gibt Kängurus, die düsen, und Kakteen, die dösen, und beides lebt auf demselben Kontinent. "Pioniere des Gothic-Genre" steht da zu lesen. Uff uff, sagt dazu Chingachgook, der letzte der Mohikaner, mein weißer Bruder spricht fette Worte. Live wurde diese Vollmundigkeit nicht bestätigt. Es fehlt an Rumms, an Bumms, also an Spontaneität und Spaß, auch wenn mancher Spaß so tödlich sein kann wie bei Joy Division, die von Chris McCarter, Gitarre und Gesang, als Inspiration zitiert wurden.

     

Zu den Konzertfotos...

Ikon @ LabelLos.de
Ikon @ myspace

     

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