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FAQ: "Whitechapel"
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Geschrieben von Ormuz   
Dienstag, 8. September 2009
 

Jack the Ripper ist ein Serienkiller, der zwischen August und November 1888 im Londoner Viertel Whitechapel vermutlich fünf Prostituierte ermordete und vier von ihnen verstümmelt hat. Der Täter wurde niemals gefasst. Bis heute wird über seine wahre Identität spekuliert. Diesen Mann und Mythos nehmen sich die Schweizer FAQ in ihrem fünften Album "Whitechapel" vor. Sie vermischen auf dem Album die wenigen historisch belegten Fakten, wie beispielsweise Namen und Fundorte der Opfer, mit eigenen Ideen, Interpretationen und verpacken das Ganze in Elektroklänge.
Anfangs noch so düster wie das Thema selbst, stimmungsvoll eingeführt durch die Sprecherin, die kurz erklärt, worum es geht, beginnt das Album mit "Absinthe And Laudanum" mit kraftvollen Beats, treibenden Rhythmen und eingängigen Melodien.

     

Leider bleiben sich FAQ nicht sehr lange treu - so verheißungsvoll die CD beginnt, so schnell schlägt die Stimmung um. Zunehmend werden die eingängigen, stimmungsvoll-treibenden, gitarrendominierten Melodien abgelöst von aufdringlichen Synthesizern und die anfangs schön tiefen Stimmen erklimmen immer schrillere Höhen. Und was sich die Macher in Track 5 ("Ten Bells") gedacht haben, werden sie wohl nur selber wissen. Da stimmt nichts mehr, weder Melodie noch Gesang, das kommt sehr abgehackt und gequält daher, da helfen auch die eingebauten Kirchenglocken nicht mehr weiter. Das kann durchaus stilistisch so gewollt sein, für den Hörer allerdings ist es eine Geduldsprobe, diesen Song zu hören. Die Luft ist dann bei Track 7 ("The 4th Dimension") endgültig raus - das Stück ist schlicht langweilig.
Beim nächsten Song ("Leather Apron") geht es wieder aufwärts. Hier finden
FAQ wieder zurück zu den starken, elektronischen Klängen, die wunderbar passen zu der zornigen Stimme, die sich als "I am the Ripper" vorstellt. Ob in der Hölle Geigen schluchzen? ...fragt man sich beim Weiterhören, denn auch das Folgestück ("From Hell") weiß als durch und durch harmonisch zu gefallen und zu überzeugen. In "Bucks Row" geht es erst nach der Hälfte der Titelzeit so richtig zur Sache. Schade um die ersten drei Minuten - sie sind zu seicht und hätte man sich getrost sparen können.
Irgendwie so gar nicht ins Konzept passen will das Stück "A Violet From Mothers Grave". Trotzdem ist es eines der interessanten Stücke, ist es doch der Song, den eines von Jacks Opfern immer gern sang. Zum guten Schluss hört man noch einmal die Sprecherin, die an die Opfer des Killers erinnert - ein würdiger Abschluss für dieses Album.

Fazit:
FAQ liefern eine Elektroscheibe ab, die sicher nicht alle begeistern wird. Wie eine Berg- und Talfahrt geht es durch Höhen und Tiefen. Absolut hörenswerte Stücke sind durchaus vorhanden, insgesamt aber bleibt festzustellen, dass man auch drei Jahre lang an einem Album arbeiten kann und trotzdem noch nicht das mögliche Maximum erreicht. Ein Konzeptalbum sollte dann doch in sich stimmiger sein.

Hörtipps:
"Absinthe and Laudanum" & "Leather Apron"

Tracklist:
01. Yours Truly (Introduction)
2. Absinthe And Laudanum
03. Birth Of The 20Th Century
04. Grapes
05. Ten Bells (Album Version)
06. Dear Boss
07. The 4th Dimension
08. Leather Apron (Album Version)
09. From Hell
10. Merrick
11. Buck'S Row
12. A Violet From Mothers Grave (Interlude)
13. Millers Court
14. In Memoriam (Outroduction)

     
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