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Fever Ray: "Fever Ray"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Sonntag, 27. September 2009
 

Magie aus Schweden. Eine der besonderen Platten des Jahres 2009. Dunkel, geheimnisvoll, mystisch. Die Beschwörung der Langsamkeit. Das Gegenteil von peitschender Rhythmik einer Electronic Body Music. Eher eine "Electronic Spirit Music" - der Dancefloor ist im Kopf. Der Sound zieht durch die Adern, aber lädt nicht zum Tanzen, sondern zur Meditation. Hexenmusik aus einem kleinen Haus in einem dunklen Wald nicht weit von Stockholm, wo Karin Drejer Anderson lebt und nach der Geburt ihres zweiten Kindes in einem Zustand depressiver, schlafloser Inspiration diese Klänge schuf. Kaum vergleichbar mit vorhandener Musik und daher so individuell. Etwas wird man an Produktionen von Peter Gabriel wie "Up" erinnert, nur viel langsamer, auf hypnotische Weise monotoner. Etwas schimmert in der Stimme eine Anmutung von Björk durch.

     

Allerdings arbeitet Karin mit starken elektronischen Verfremdungen. Schon mit dem ersten Stück "If I Had A Heart" wird die Stimme nach unten gepitched und klingt dadurch künstlich und geisterhaft.

Diese Verfremdungen sind ein Stilmittel, bekannt aus den vorangegangenen Zeiten, als Karin noch zusammen mit ihrem Bruder Olof das Alternative-Electro-Project The Knife betrieb, das momentan pausiert. Ansonsten ist von The Knife klanglich bei
Fever Ray nicht viel übrig geblieben. Vor The Knife spielte Karin in der Rockband Honey Is Cool und blickt somit schon auf sehr unterschiedliche musikalische Erfahrungen zurück. Auf dieser Reise hat sie nun ein Werk geschaffen, weitab vom Mainstream, ein echter Solopfad, musisch geküsst von den nordischen Nymphen und Dämonen einer abgeschiedenen Waldeinsamkeit, die Assoziationen schamanischer Rituale wachgerufen hat. "When I Grow Up" scheint wie der Blick auf die spiegelnde Oberfläche eines kleinen Waldsees zu sein, auf der das eigene Leben magisch reflektiert und angerufen wird. Mit "Seven" und "Triangle Walks" lässt Karin ihre Träume auf einer Lichtung vor ihrem Haus tanzen. Ebenso versonnen und introvertiert sind die Texte und berichten von sehr persönlichen Erfahrungen, schwer entschlüsselbar, aber wie aus einem Guss mit der Musik verbunden. Schon im Frühjahr erschienen, aber eigentlich eine Platte für den Herbst. Für jetzt, wenn die Blätter anfangen zu fallen und das Jahr dunkler wird.

Dass dies nicht als reine Studioarbeit angelegt ist, beweist die gerade gestartete weltweite Tournee, mit der Karin dieses Projekt auf die Bühnen der USA, Kanadas und Europas bringt…

Tracklist:
01. If I Had A Heart
02. When I Grow Up
03. Dry And Dusty
04. Seven
05. Triangle Walks
06. Concrete Walls
07. Now's The Only Time I Know
08. I'm Not Done
09. Keep The Streets Empty For Me
10. Coconut

     
Fever Ray @ LabelLos.de
Fever Ray @ myspace
     

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