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Mina Harker: "Bittersüß"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Dienstag, 28. Juni 2011
 

Laut Überlieferung durch Herrn Stoker, soll Mina Harker nach der Hinrichtung des sich scheu in seine heimatlichen Berge zurückziehenden Karpatengrafs von dem Fluch blutdürstender Ewigkeit erlöst worden sein. Doch, siehe, sie scheint weiterhin unter gleichnamiger Bezeichnung unter uns zu weilen, lebendig oder untot - sie macht Pop. Natürlich keinen so süßen Sonnenschein-Pop wie wir ihn z.B. so bitter vom Eurovision Contest her kennen. Aber laut Gegenwartsberichten durchaus erfolgreich; so war sie unter anderem schon mit Oomph!, Blutengel oder der Letzten Instanz auf Tour.
Mina Harker erfindet auf der neuen und zweiten CD "Bittersüß" die Zubereitung des Eierkuchens nicht neu - harmonisch elektronisch in der Pfanne schwenken und schwungvoll programmiert wenden, wo würzig kraftvoll die Gitarren riffen.

     

Das erinnert zunächst mal an L´âme Immortelle - schwermütige Romantik kitschüberschreitend mit lieblichen Texten auf Deutsch und provoziertem Tränendrüsendruckgefühl. Ganz offenbar ist die schwarze Szene reif für die Integration des deutschen Schlagers ins Genre; diesbezüglich hat schon Unheilig die Tore weit geöffnet. Und diese durchschreitend, gelangen wir bei Mina Harker in das Land der Herz/Schmerz-Reime, so flach, dass es einladen soll, drauf lustzuwandeln: "Ich will nur bei dir sein, ich war so lang allein..." Die Texte kreisen um eine zentraljustiertes Ich, das sich zumeist nach einem Du in Sehnsucht verzehrt oder sich wahlweise dran rächen möchte.

Die Songs selbst und die elektronischen Arrangements wirken routiniert bis zum Gewohnten, aber bieten einige ansprechende Abwechslung, wo so manches gar reizvoll den Zuhörnerv benagt. Da ist jedenfalls elektronisch hübsch getüftelt worden, um für interessante Klänge und dynamische Spannungsbögen zu sorgen. Wenngleich die meisten Lieder offenbar daraufhin konstruiert wurden, ob sie sich auch als tanzbare Live-Beschallung eignen oder als radiotauglich erweisen könnten. Die Melodien sind gefällig und werden von der Sängerin gar lieblich mit schmelzender Kehle dargebracht, mal kindlich-niedlich, mal vamp-sinnlich. Wenn nur nicht das lyrische Niveau im Herzflattern pseudoemotionaler Klischeeverarbeitung stagnieren würde.

Wer gern mal deutsch-schlagerhaftes Liedergut im kleinen verrucht Schwarzen die Membranen vibrieren lassen möchte - also nicht nur süß und heiter, sondern mit seichter Dunkelheit benetzt - kann sich von dieser pop-gothic Unterhaltung "becircen" lassen, die jedoch, wenn ein Schuss Risiko, eine Prise Morbidität und ein Tröpfchen Ungewöhnlichkeit dazu gekommen wären, interessanter hätte ausfallen können.

Tracklist:
01. Bittersüß
02. Macht
03. Rache ist süß
04. Fort von mir
05. Lolita
06. Schmutzige Hände
07. Wenn ich von Dir träum
08. Nie mehr allein
09. Verdammnis in mir
10. Nackt
11. Nichts zu verlieren

Bonus-CD:
01. Lauf nicht davon
02. Für ewig Kind
03. Bittersüß (Rowdio´s MB86 Remix)
04. Fort von mir (Piano Version)

     
Mina Harker @ LabelLos.de
Mina Harker @ myspace
     

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Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 28. Juni 2011 )
 
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