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Pretentious, Moi?: "Pretentious, Moi?"
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Geschrieben von preacher_man   
Mittwoch, 16. Juni 2010
 

16 Jahre hat es gedauert, bis endlich ein komplettes Album von Pretentious, Moi? das Licht der Welt erblickte. Bereits 1994 hob Tim Chandler, der derzeit unter anderem auch noch bei Sins Of The Flesh und Manuskript zu Hause ist, sein Soloprojekt aus der Taufe. Nach Demos 1994 und 1997 war es lange Zeit ruhig um die britische Band. Erst 2009 wurde aus dem Solo-Studio-Projekt eine Live-Band, die auf dem 11. Judgement Day Festival ihre Premiere feierte. Die Instrumente und der Gesang des Debüts wurden allerdings zum Großteil von Tim alleine eingespielt. Lediglich Rachel Iden (Ex-Die Laughing, Andraste) lieh den meisten der 13 Songs ihre Female-Vocals. Was einen auf dem namenlosen Album erwartet ist moderner, doch überwiegend von den 90ern geprägter Darkwave, der bei weitem synthetischer angehaucht ist, als dies ein Live-Konzert der Band vermuten lässt.

     

Beginnt der erste Song, der passenderweise "Better Late Than Never" heißt, noch mit erhabenen Synthieflächen und getragen von Rachels "Heavenly Voice(s)", wird bereits am Ende des Titels die Tanzbarkeit eingeläutet, die sich durch das gesamte Album hindurchziehen soll. Dabei setzt Pretentious, Moi? auf moderne Synhtiebeats, die fast schon an die Anfänge des Futurepop erinnern und holt dann erst durch die Gitarrenarbeit und Tims Stimme die Songs wieder ins für mich genehme Genre zurück. An den Saitenparts dürften sowohl Anhänger der 3rd Wave of Gothrock wie auch Anhänger des traditionellen Guitarwave gefallen finden. Ohrwurmmelodien, die man schon nach dem ersten Hören intus hat und so schnell nicht wieder los wird. Je nach Intensität der Synthiebeats bzw. des Drumcomputer, der oftmals etwas zu dominant scheint, steht und fällt allerdings die Atmosphäre der Songs. Titel wie "Witchhouse", "Malina" oder "Now And Again" haben durchaus das Zeug zu kleinen Tanzflächenfüllern der Tradgothdisco zu werden, während ich "Sense In Segments" von dort wohl eher verbannen würde. Hört man Songs wie "The Haunting" mit seiner leichten Atonalität oder "Faith And Reason Part Company" mit seinen Countrygitarren, wird deutlich, dass noch viel mehr Ideen in Tim Chandler stecken, aber irgendwie der Mut zum Experimentieren auf dem Weg zur Vollendung abhanden kam.

Die Vocals sind beruhigend düster ohne dabei langweilig zu werden. Im Gegenteil, die Stimmarbeit kann sowohl von der Dynamik als auch von der Ausdrucksstärke voll überzeugen. Banale Texte sucht man vergebens. Um die lyrischen Wendungen von Tim Chandler allerdings vollends zu verstehen, sollte man dem Englischen schon ordentlich mächtig oder am Besten Muttersprachler sein, sonst wird der Interpretationsrahmen sehr schnell sehr breit. Trotzdem scheint es zu gelingen, über die Musik und Tim Chandlers Stimme eine Atmosphäre zu erzeugen, die genau das ausdrückt, was
Pretentious, Moi? auszudrücken sucht.

"I've seen enough she said
They went to war, we went to bed
I've seen the future. Let tomorrow be a day to die for
when today is playing dead."

Fazit:
Alles an Allem weiß das Debüt-Album von
Pretentious, Moi? durchaus dem zu gefallen, der sowohl den elektronischen als auch den gitarrenorientierten Anteil des Darkwave zu schätzen weiß. Würde man die Dancebeats weglassen, würde dies das Hörerlebnis noch um Einiges steigern und die Berg- und Talfahrt des Albums nach oben hin glätten.
Klingen die Briten Live doch reinrassiger nach härterem Gitarrengoth, was natürlich zu einer guten Liveperformance führt, scheint Tim Chandler in seinem Kämmerlein doch auch seine weniger rockigen Seiten auf CD gebannt zu haben.

Anspieltipps:
Auf jeden Fall "Witchhouse", "Malina" und "Faith And Reason Part Company".

Tracklist:
01. Better Late Than Never
02. The Garden
03. Witchhouse
04. Malina
05. The Haunting
06. Faith And Reason Part Company
07. Chase Is On
08. Sense In Segments
09. Now And Again
10. Astrid
11. Overdoom
12. Living Dead And Undecided
13. One Last Wish

     
Pretentious, Moi? @ LabelLos.de
Pretentious, Moi? @ myspace
     

Kommentar(e)
Naja...
Geschrieben von Flitzpiepe am 2010-06-16 19:01:47
1. Anspieltips: The Garden (der Knaller schlechthin),Overdoom,Living Dead And Undecided(ein besseres Adrenaline) und dann auch die oben genannten 3. 
 
2.Wen es jemand in den schafft eine "GOTHROCK"(behaupte mal mich auszukennen) Platte dermaßen Traditionell und trotzdem so modern klingen zu lassen wie PM? und dieses vom Rezensenten nicht erkannt wird,dann behaupte ich einfach mal dieser ist engstirnig. 
 
3. Mit "normalem" Drumcomputer wärs ne Platte wie jede andere.Und wird das nicht irgendwann langweilig ? 
 
Open your Mind ihr Schnuckis .
Geschrieben von preacher_man am 2010-06-16 23:11:50
Hm, naja du Putzelchen, dass Thema hatten wir ja schon am Wochenende. Unsere Sichtweisen sind da wohl etwas verschieden und zu dem Thema "Open your mind" sag' ich nur: Hatte ich vor 10-15 Jahren probiert, deswegen kenne ich auch die Beats. ;-) 
... sowas mochte ich schon in den Anfangszeiten von Saints of Eden nicht.  
Wie man hoffentlich auch rauslesen kann, finde ich die Platte ja gut, nur die Synthie-Grundstimmung bei einigen Titeln nicht. ;-P
Geschrieben von Flitzpiepe am 2010-06-17 10:44:50
Ja man kann es rauslesen,aaaber ich verwehre mich gegen die Bezeichnung Dark Wave für diese Platte.Es ist Gothic Rock fertsch und aus. Alter die ham gekreppte Haare und spitze Schuhe :-). 
 
btw. hör Dir mal FtoN's Xibiria von der Mourning Sun an. Cooles Stück nich? besteht aber zu min.60% aus Synthies. Und nun die Frage : sind Fields Dark Wave ??? 
 
Für meine Begriffe ist PM? mit dieser Platte ein Meisterwerk gelungen gegen die selbst Kiss The Girs von Solemn Novena abschmiert(und das von mir will schon was heißen).
Geschrieben von Silver am 2010-06-17 11:25:31
Also "Xiberia" würd ich mal großzügig in die Kategorie "Gothic - Industrial - Metal" einordnen. Nur weil die Fields an sich ne Gothrock-Band sind, muss das nich heißen, dass die keine Lieder machen, die andere Sparten abdecken. Aber ich find den Vergleich von PM? damit an sich schon nich gut. 
 
Für mich ist die Platte auch Darkwave. Da sind sicher beim ein oder anderen Lied Gothrock-Anleihen drin, aber reiner Gothrock is das definitiv nich. Am besten wär's wohl, man würde Tim Chandler mal selbst fragen, wie er die Platte einordnet. ;) 
Und ich muss dich gleich nochma schocken *g*: Für mich sind höchstens 2-3 Lieder von der Platte was (z.B. "Malina"), der Rest is einfach nich mein Geschmack, eben weil die Dancebeats so dominant sind. Natürlich kommt's sicher auch darauf an, ob man die Platte mit der Anlage oder PC und zusätzlich noch mit welchem Musikprofil man sie hört... 
 
Ich denke der Tim hätte sich etwas mehr trauen können. Ich hätt's auch schön gefunden, wenn die Blues- bzw. "Countrygitarren" etwas mehr Raum bekommen hätten, wie bei "Faith And Reason Part Company". Wahrscheinlich hat sich die Produktionszeit für die Platte einfach zu lange hingezogen. Das kann man ihm natürlich nich vorwerfen. 
Für die Zukunft würde ich sagen, dass er einfach etwas mehr küstlerische Auseinandersetzung mit anderen fähigen Musikern gebrauchen könnte. Einen Gegenpart sozusagen, der einen auch mal auf andere Ideen bringt oder hilft, Kompositionen zu verfeinern. Das ist ja in jeder guten Diskussion so... erst durch einen guten Gegenpart kann man die eigenen Gedanken voll entfalten. 
Das ist keine Kritik an Tim Chandler selbst. Dass der was kann, ist unbestritten.
Geschrieben von preacher_man am 2010-06-17 11:56:03
@Bit79: Silver hat ja schon einiges gesagt... Du solltest dir mal das "Open your mind" zu Herzen nehmen und die Platte etwas objektiver betrachten. 
Gehe ich jetzt mal von Tim's Selbstbettrachtung bei MySpace aus "Einflüsse: 90th Goth" dann würde ich sogar sagen, dass ich nichts anderes geschrieben habe. Die Einflüsse bei der Platte reichen vom damaligen Gothrock über Darkwave bis hin zu den elektronischen Dancefloorsachen. Hör dir bitte nochmal "Sense in segments" und dann sag' mir das ich unrecht habe. Das erinnert mich nicht nur an Bands wie Apoptygma oder VNV zur Jahrtausendwende, sondern fast noch mehr kurz vorher aktuelle Chartsachen / Ibiza-Hits. Ich sag' dir besser nich an was genau... Soviel dazu... 
Das ich die Platte unter Darkwave einordne hängt vllt. mit unterschiedlichen Definitionen zusammen.  
Für mich persönlich gibt es auf der Platte zum Beispiel mehr Bezüge zu den alten Silke Bischoff, zu alten Lakaien oder auch zu The Cure bis zu Xymox oder auch neueren Sachen wie TBOG, die fallen bei mir alle nicht unter Gothrock.  
Das alles macht die Platte übrigens auch nich schlechter, nur anders. ;) 
Sie als reine Gothrockplatte zu betrachten strickt das Bild vllt. etwas zu simpel und würde den ein oder anderen Oldschool-Gothrocker etwas verstören, findeste nich?
Geschrieben von Flitzpiepe am 2010-06-17 15:19:43
Uih , die Verstärkung ist da. Nochmal, es ist Gothrock und zwar typischster 90ties Gawf britischer Prägung.Zur Veranschaulichung hört euch mal bitte zbs. Rosetta Stone,Emma Conquest,Manuskript oder auch die Dream Disciples an,achtet dabei mal auf die Gitarrenläufe.Noch bessere Beispiele sind Jessica’s Ascension und oder Midnight Configuration. Laßt euch ruhig Zeit. 
 
Diese typischen Gitarrenläufe sind in allen Stücken des PM? Albums ausgenommen Preachies Lieblingsstück Sense in Segments und genau die sind es die PM? Zu einem Gothrock Act machen. Denn die gibt’s auf keiner Silkes Lakaien( Darkwave) Platte. Bei Cure und Xymox vllt. Ähnliche aber die sind och nur Wave ohne Dark.  
 
Ich würde mich sogar als sehr Open minded bezeichnen . Mich ärgert nur wen aus Unwissendheit heraus etwas falsches über etwas geschrieben wird was mir sehr am Herzen liegt.  
 
Und jupp es verstört den einen oder anderen Gothrocker, wie ich selber vor 4-5 Jahren auf der wwwy feststellen durfte als mir ein sehr bekannter GOTH dj dessen Fachwissen auch von euch sicherlich unbestritten sein wird, ärgerlich erzählte das ihn jemand gefragt hatte nach dem er Witchhouse spielte ob jetzt Apoptygma kommen.  
 
Aber drauf gesch… es ist einfach ne saucoole Platte. Hab euch lieb . 
Geschrieben von Silver am 2010-06-17 15:48:48
Ich darf wohl nix dazu sagen? :grin  
 
Ja, man merkt, dass dir die Platte am Herzen liegt. Vielleicht betrachten wir das Ganze etwas objektiver. Im Grunde gehen die Meinungen auch gar nicht so weit auseinander. Für uns wird's Darkwave mit Gothrockeinflüssen und z.T. komischen Beats und Synths bleiben (übrigens gibt's ein Techno-Charts-Lied, dass genauso klingt wie "Sense In Segments", aber mir will einfach nicht einfallen, wie es heißt), für dich halt eher Gothrock. 
Nächstes mal, wenn wir uns sehen, trinken wir einen drauf und gehen tanzen. ;)
Geschrieben von preacher_man am 2010-06-17 15:57:11
Jetzt mach aber ma 'n bissel langsam, junger Eimer. Ja, es is 'ne gute Platte, ja, auch ich leg' gerne Lieder davon auf. Also Ruhe jetzt! 
Sollte dir Darkwave in größerem Sinne ein Begriff sein, dann sollteste auch wissen, dass Gothrock da mit reingerechnet wird. Und ja da sind Gothrock-Gitarrenläufe drin, auch da haste recht und was anderes habe ich auch gar nicht behauptet, dass kannst du ja oben Nachlesen. Aber es sind nunmal genügend andere Einflüsse drin, die das Album für mich aus dem kleinen Kreis des reinen Gothrock herausreißen. 
... nur weil Carl der Sänger von den Fields ist, ist "Zoon" ja auch noch lange kein Gothrock-Album, ebensowenig wie die "Mourning Sun" kein reines ist. 
So, nu aber Schluss, wir fahren jetzt erstmal zu Vendemmian und The Eternal Fall - Saufen, Feiern, Tanzen! Basta & *knutsch*
Geschrieben von Flitzpiepe am 2010-06-17 16:19:31
Gothrock wird bei Darkwave reingerechnet ??? Zuviel Orkus gelesen wa ? :-) , das führt hier zu nix. 
@silver doch du darfst sprechen. 
@Preachie - Bolkow,Bier & Goth Diskussion - ich freu mich drauf. 
 
brumm brumm brumm
Geschrieben von preacher_man am 2010-06-17 16:28:36
... zumindest laut Wiki *gg* 
 
Jupp, wills hoffen, zumal das bolkonesische Bier bestimmt günstig is!  
 
Bis denne!

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