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Principe Valiente: "Principe Valiente"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Samstag, 26. November 2011
 

Dass auf jeden Einwohner in Schweden zwei Rockbands oder vergleichsweise vier Elche kommen, ist bekanntlich Fakt. Black Metal, Gothic Metal, Grunge und Pop - und nun schlägt auch noch der Postpunk zu.

Das Cover des Debütalbums der Stockholmer Gruppe
Principe Valiente suggerierte dem ahnungslosen Schreiber dieser Zeilen zunächst eine ganz andere Assoziation, möglicherweise die schwermütig-erotischer Chansons. Und das "Intro" scheint diesen Verdacht auch noch zu bekräftigen - lieblich melancholisch das Piano anderthalb Minuten lang intrudiert. Ehe "Before You Knew Me" - lateinisch sozusagen nomen est omen - gehörig loslegt und klar macht, dass der Hammer ganz woanders hängt.

     

Nahezu klassischer Postpunk Ende 70er/Anfang 80er mit treibendem Schlagzeug, wummerndem Bass, psychedelisch singender Gitarre und sich im Hintergrund haltendem, hallendem Gesang. Die Faszination am dunklen Retro-Ambiente dieser Musikszene ist ja auch nicht von gestern. Umso riskanter in der Nachbarschaft der Ahnen und der gelungenen Adaptionen, sich dieser musikalischen Neigung zu widmen. Aber doch, die Stimmung ist schon mal getroffen, diese Melange aus trotzigem Pop und rockender Reduktion. Doch reicht es, um das verwöhnte Interesse aus den Schatten des schon so oft Gehörten herauszulocken und vom Schicksal der Eintagsfliege befreit zu werden?

Die ersten Lieder verkünden durchaus Niveau, aber es mangelt leicht an Melodie und Klarheit in der Songstruktur. Auch wenn "In My Arms" von der Dramatik der frühen U2 über die schwingenden Synthieklänge von
Ultravox bis zur Rotzigkeit der The Chameleons aufs Angenehmste zitieren lassen könnten. "New Life" - wenngleich immer noch mit den Zügen des Klons maskiert - kommt schon durchdachter, die Stimme lasziv nachdenklich. Und dann "Solitary Man" - dies Lied bringt die Wende der Ohrmuscheln hin zu den Lautsprechern. Sehr verhalten mit Bass und Gitarrenakkorden entsteht eine interessante Stimmung, die mit "Stay" aufgefangen und weiter entwickelt wird. "Afraid" hat anfänglich eine gewisse Reminiszenz zu "Dawnrazor" (Fields of the Nephilim) - nur macht dieses Lied klar, dass es gut gewesen wäre, wenn der Gesangspart etwas variantenreicher ausgefallen wäre. Der ständig in einer räumlichen Halle sich ausbreitende, in hohen Deckengewölben hinein flutende Singsang wirkt als Dauerrezeptur etwas monoton.

Nicht so gelungen finde ich den technischen Klang der CD; etwas zu mittenbetont und flau. So schön authentisch der nostalgische, fast "Mono"-Charakter der elektrischen Gitarre und der Live-On-Stage-Hall der Vocals gemixt ist, so drucklos wirken das klanglich unpräzise Schlagzeug und der zu wenig in die Tiefe gehende Bass. Das könnte besser knallen. Aber insgesamt - das Fazit, um im Lateinischen zu bleiben - eine nette Scheibe skandinavischer, unbritischer, wenngleich britisch-basierter Dunkelpopkultur.

Tracklist:
01. Intro
02. Before You Knew Me
03. One More Time
04. In My Arms
05. New Life
06. Solitary Man
07. Stay
08. Afraid
09. 150 Years
10. The Night
11. Dance Like There´s No Tomorrow

     
Principe Valiente @ LabelLos.de
Principe Valiente @ myspace
     

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