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Richard Christ: "Richard Christ"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Donnerstag, 13. August 2009
 

Marilyn Manson fand es ja schick, sich nach einer Mischung aus amerikanischem Dreamblondie und Psychokiller zu nennen. Ein Typ in der italienischen Provinz wuchs unter diesen Einflüssen auf und gründete eine Marilyn Manson-Cover-Band. Seine ihn bestimmenden inneren Elemente nennt er Barbie - dahin ist es mit dem amerikanischen Blondietraum gekommen - und den Teufel selbst. Naja, vielleicht ist der Teufel ja auch ein Psychopath. Das spiegelt sich eher gegenteilig im Namen - Richard Christ - wider. Doch hier kommt was anderes ins Spiel, das Kreuz, The Holy Cross, im Sinne von Cross-Dress oder auch Cross-Over. Cross-Over als musikalische Mischung von Marilyn Manson und dem Mann, der sich Richard Christ nennt und dieses Image als seine Maske bezeichnet, was sich in viel Make-up, Pose und eben Cross-Dress visualisiert.

     

Maskiert bleibt auch die Musik. In den 60er Jahren versuchte man, in Italien filmisch amerikanischer zu sein als Hollywood himself und erschuf so den Spaghetti-Western. Musikalisch folgten erfolgreiche original italienische Exportartikel wie Eros Ramazotti, Giana Nanini, Adriano Celentano, aber das ist wohl vorbei. We are back und geben uns nun wieder amerikanische Namen und spielen amerikanische Musik. Im Sinne von tonal total global und international.

Zurück zur Platte. Hier schmettert die bizarre Elektro-Gothic-Rock’n’Roll-Partylaune. Ehemalige MM-Cover-Übungen leisten unüberhörbar, aber auch gut hörbar Gesellschaft - Semikolon - weitere SM-Übungen aus der private zone spiegeln sich in den Texten wider: "Cross my spit and wash it with piss." Und so. Davor wird gut abgerockt, sogar der alte Blondie-Song "Call Me" kriegt eine Frischzellenkur und fegt nett das Parkett. Neue Italo-Elektro-Härte. Mit "Depression" wird - atmosphärisch beginnend in melodiöses Midtempo überleitend - der Fuß vom Partypedal genommen und eine ins Melancholische spielende Stimmung erzeugt, die von viel mehr Möglichkeiten zeugt, als sich bislang hinter Glamour und Attitüden verbargen. Dieses Album ist der erste Schritt vom Coverband-Status zum eigenen Werk; produziert von Victor Love in den Subsound Studios. Da steckt eine Menge Energie drin, aber es wird noch zu viel Halt an den ehernen Statuen erfolgreicher Mainstream-Heroen gesucht. Das Potential könnte da sein, um mit einer nachfolgenden Produktion authentischer zu werden. Es ist die Frage, was für ein Mensch hinter der selbst angelegten Maske des
Richard Christ steckt, wie viel Persönlichkeit dahinter oder nur wie viel Attitüde und Produkt.

Tracklist:
01. Eyes
02. An American Christ
03. Angel
04. Richard'n'Roll
05. Fashion God
06. Call Me
07. Space Glamour
08. Depression
09. Revolution Drugs
10. No Way For You
11. Neodux
12. Grey Day

     
Richard Christ @ LabelLos.de
Richard Christ @ myspace
     

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