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Skeletal Family: "Songs Of Love, Hope & Despair"
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Geschrieben von Andreas Torneberg   
Dienstag, 13. Oktober 2009
 

In der neuen CD der Skeletal Family treffen sich morbide los schrammelnde Gitarren mit teilweise grellen Gesangslinien und dem eher düster-wavigen Alternative-Rock der 80er Jahre. "Make It alright" und "Perfect Day" haben stimmlich was von Róisín Murphy (Moloko) und musikalisch von den Talking Heads, insgesamt tendiert die Scheibe sonst aber eher zu Siouxsie and the Banshees, also in den Postpunk/Batcave Bereich. Die Platte wird dabei immer besser, je öfter man sie hört; ein sicheres Zeichen dafür, dass es einiges zu entdecken gibt. Man hat sich Abwechslungsreichtum auf die Fahne geschrieben und jeder trägt seinen Teil dazu bei - der streckenweise schrille, manchmal rezitierende, ausdrucksvolle Vokalpart der Sängerin Claire Bannister sowieso, aber auch der Drummer hat eine Menge spannender Strukturen zu bieten.

     

Tatsache ist, dass es die Band nun schon 27 Jahre gibt und, Kompliment, die Knochen glänzen noch so frisch und unverrottet, dass wir es hier mit einem recht vampirischen Fall zu tun haben: Auf dem Familiengrab steht was von R.I.P., aber die Leichen rasseln eher unfriedlich mit den Gliedern und sind alles andere als von Würmern geschreddert. Kein Wunder, denn die Band hat sich ja einiges frisches Blut infusioniert; von der Ursprungsbesetzung sind nur noch zwei Mitglieder erhalten geblieben. Daher sollte man auch nicht das Soundkorsett der Ursprungsband dieser "neuen" Formation, die sich 2002 unter altem Namen zusammengefunden hat, umbinden. Einflüsse und Idee aus den letzten Jahrzehnten wurden ins Elixier gemischt und - ohne die familiären Ahnen vergessen zu haben - mit den Ursprüngen in Beziehung gebracht. Obwohl sich etliche dissonante Expressionen finden ("Voices", "Banker Man"), überwiegt der treibende, unterhaltende Charakter ("Monkey See", "Killing Time"). Erfreulich spürbar ist, wie unbekümmert zu Werke gegangen wird. Disharmonien erwecken jenen Geist, der in der Musik lebt und nicht kommerziellen Resultaten huldigt.

Fazit:
Jedes Lied findet seinen eigenen musikalischen Ausdruck, vom Klima her sind sie jedoch sich ähnlich und stimmig. Wer auf die unruhige, ehemals sogar avantgardistische Rhythmik von Batcave-Musik steht, wird dabei auch nicht ruhig auf seinem Platz sitzen bleiben. Die Avantgarde hatten wir nun schon vor dreißig Jahren, da wird die Luft dünn, wenn man im Bereich von Punk und Wave wirklich neu aufmischen will. Doch was hier die Skelettfamilie auf die Bretter legt, folgt grandios alten Traditionen und ist ein quietschfideles Teil Totenkult.

Tracklist:
01. Love, Hope & Despair
02. Make It Alright
03. Peripheral Vision
04. Monkey See
05. Perfect Day
06. Voices
07. Chop Chop
08. I Said Run
09. Banker Man
10. Killing Time
11. Desire
12. Never There
13. 13

     
Skeletal Family @ LabelLos.de
Skeletal Family @ myspace
     

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