Dieser Band fehlt das Gen, um fröhliche Musik zu spielen... sagten sie mal selbst. The Cold - 1997 in Frankfurt am Main gegründet - begannen als eine Coverband, die die Lieder ihrer Favoriten wie The Cure oder Joy Division interpretierten. Doch in ihrer ersten CD "After All" (2004) verwenden sie schon ausschließlich eigenes Material, wenngleich dieses sehr auffällig und eindeutig von ihren Idolen geprägt ist. Tanzbare Melancholie in bester Wave-Tradition ist das Ergebnis und zitiert eine vergangene Ära.
Schon beim ersten Eindruck - die CD sozusagen blind und ohne weitere Vorkenntnisse in den Player geschoben - kommt das Gefühl auf: Hey, eine bisher unbekannte Band aus dem Jahre 1980 wurde neu entdeckt. Das ist als Kompliment gemeint. Das Album klingt von Anfang bis Ende authentisch und frisch.

Die Songs sind einfach und geradeaus, die Stimmung bei jedem einzelnen Lied wird konzentriert eingefangen. Also, die Wave-Gene sind offenbar in diesen fünf Jungs vorhanden.

Es handelt sich um keine blutjunge Band, sie haben schon eine Menge Konzerte hinter sich; spielten unter anderem als Support-Band für The Mission, traten beim WGT und M´era Luna auf, dieses Jahr 2009 waren sie beim Gothic Pogo Festival in Leipzig dabei. Es gibt heutzutage von einer speziellen Szene so eine Tendenz, alles, was etwas nach Traurigkeit riecht, gleich in die Gothic-Ecke zu schieben. Dabei hat die Musik eine breitere Spannweite zu bieten und ließe sich auch Rock, Wave, Indie oder Alternative nennen. In jedem Fall nicht unbedingt das Richtige für eine sommerliche Beach Party, eher etwas für einen dunklen Tag im Herbst. Aber bei aller Schwermut lädt die Platte doch auch zum Tanzen ein und hat einiges drauf, was sich als regelrechter Ohrwurm herausstellen könnte. Vielleicht erinnerst du dich nicht, wie es damals 1980 war? Dann lass Dich von The Cold in dieses Zeit zurück geleiten...

Tracklist:
01. Profane Advice
02. What Would You Say
03. Just For Tonight
04. Vicious Circle
05. Pain Is Still Inside
06. Farewell
07. Seaside Vacancy
08. I Don't Wanna
09. Set The Controls
10. Reason